Nadelbäume aus aller Welt und einige Andere
Nadelbäume aus aller Weltund einige Andere

Die Wollemie

Wollemia nobilis,

 

 

der seltenste Baum der Welt, erst 1994 in Australien entdeckt (ca. 100 Bäume)

gehört zu den Araukariengewächsen,

aber wegen der Wichtigkeit dieses Baumes steht er in einer eigenen Rubrik.

 

 

Bodenansprüche   :   gut drainierte, sandige, steinige Böden, PH 3,5- 5

Lichtanspruch        :   Halbschatten

Wasserbedarf        :   mittel

Winterhärte           :   WHZ  7 - 8          -12 °C

 

 

 

 

 

 

 

Hier mein eigenes Exemplar, gekauft 2014 im Sommer als Zwiesel, zweiten Trieb abgeschnitten und als Steckling versucht, Ergebnis negativ.

Sept. 2014

Schön zu erkennen, die zweierlei Blattvarianten an einem Zweig, siehe unten rechts und die Harzkappe an den Triebenden, die dem Winterschutz dienen (unten links)

 

 

 

..... jetzt treibt der doch tatsächlich Anfang September noch mal frisch aus ..... schönes hellgrün, bis gelb. Hoffentlich rächt sich das nicht, falls wir einen frühen Frost bekommen, schaun wer mal. Aber ich freu mich jetzt schon auf das Frühjahr, wenn der ganze Baum an den Triebspitzen "gelb" wird.

Übrigens treibt die oberste und unterste Etage, sowie der Terminaltrieb NICHT aus !!!

 

Bilder unten vom 11.10.2014,

rechtes Bild unten = Blick von oben

Terminaltriebspitze mit Harzkappe (=Winterschutz)
Harzkappe im Frühjahr wird aufgebrochen

Anfang Mai 2015, die Harzkappe am Terminaltrieb hat sich langsam, aber sicher aufgelöst, die kleinen Harzkappen der oberen Zweigetage sind noch intakt.

Bild vom 7.Nov.2015 Höhe jetzt ca. 1 m

Zuwachs in 2015 ca. 50 cm, die obligatorische Harzkappe am Terminaltrieb hat sich bereits im September entwickelt, da jedoch das Wetter entsprechend schön war, hat der Gipfeltrieb die Harzkappe teilweise aufgebrochen und hat noch eine (unvollständige) Zweigetage entwickelt. Die Harzkappe sieht jetzt aus, als ob sie seitlich ein Stück herunter gerutscht ist, hoffentlich wird es diesen Herbst/Winter langsam kalt, damit sich der Baum noch anpassen kann.

Aber nach der Erfahrung im letzten Jahr mit dem Neuaustrieb im September, bin ich optimistisch.

 

Künftig werde ich besondere Vorsicht walten lassen, und besser ab September beschatten, um so den (gefährlichen) Neuaustrieb zu verhindern, um einem evtl. Erfrieren vorzubeugen.

hier die "heruntergerutschte" Terminalknospe

Heute, 16.Nov.2015, in die Erde gebracht ... Da dieser Baum bis jetzt nur nachgewiesene -12 °C überstanden hat, gehe ich hier ein großes Risiko, meinen Liebling zu verlieren, aber das Überwintern im Kalthaus kommt für mich längerfristig nicht in Frage. Also habe ich ihn an einen Ort gepflanzt, an dem er im Winter im Schatten steht, wegen der Frosttrocknis (Baum steht in der Sonne und möchte asimilieren, kann aber nicht, weil der Boden gefroren ist), und im Sommer bekommt er genügend Licht ...., gleichzeitig steht er an einem relativ feuchten, windgeschützten Platz. Dann habe ich den Wurzelbereich noch dick mit einer Mulchschicht aus gehäckselten Zweigen versehen und noch großflächig mit Fichtenreisig abgedeckt, jetzt bleibt nur noch abwarten und hoffen.

 

 

 

Hurra, sie lebt .......

jetzt, Anfang Juni 2017 treibt sie endlich aus, ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, dass sie diesen Winter nicht überlebt, und aussehen tut sie auch nicht besonders, so in Richtung violett verfärbte Blätter ....

 

Der Winter:

6.  Januar 2017 ...  - 13°C

7.  Januar 2017 ...  - 14°C

23.Januar 2017 ...  - 13,5 °C

 

Spätfröste:

20.April 2017 ...  - 3,2°C

24.April 2017 ...  - 1,0°C

 

 

Allerdings ist der Leittrieb noch nicht so weit, Harzkappe noch unverändert und keine Anzeichen des Öffnens. Auch die Harzkappen an den Seitentrieben, die Richtung Norden zeigen, wollen noch nichts Wissen von neuem Austrieb, harren wir der Dinge ....

 

 

Aber sie lebt ...., ich habe recherchiert und festgestellt, dass es die letzten 10 Jahre nicht so kalt war, wie in diesem Winter (Tiefsttemperatur), gemessen an einer Wetterstation hier in der Nähe.

Das lässt mich hoffen, dass meine Wollemie dauerhaft überleben kann.

 

Übrigens, was die Spätfröste betrifft, habe ich diesen Winter einige böse Überraschungen erlebt, nicht wenige meiner Jungpflanzen, sowie auch einige der größeren Bäumchen, haben diesen geringen Frost im April nicht überlebt.

 

 

Hier habe ich den Wurzel-ansatz wieder freigelegt, den ich als Winterschutz angehäuft hatte.

(Rindenmulch, Häckselgut)

 

 

14.Juni 2017

Heute habe ich gesehen, dass zwar die beiden Harzkappen an der Spitze keine Regung zeigen, (vlt. sind sie ja tot) aber unmittelbar an der Gabelung sind zwei kleine grüne Stellen zu erkennen, die wahrscheinlich die neue Spitze ergeben, oder aber noch einen Astquirl

 

 

.... und so ist es, die kleinen grünen Stellen waren Knospen, die sich mittlerweile als neue Triebspitze und Zwieselstück etabliert haben. Die beiden alten Spitzentriebe werden durch die neuen Triebe regelrecht auseinandergedrückt, so dass sie inzwischen ein "V" ergeben. Demnächst, wenn ich das nächste Mal auf dem Grundstück bin und das Wetter mitspielt, werde ich einen Versuch wagen und einen oder zwei Stecklinge zu schneiden. Anfang Aug. 2017

 

 

gesagt getan, heute (15.Aug.2017 ) habe ich einen Steckling geschnitten, gut zu sehen, die Schnittfläche unten am Astquirl. Im Hintergrund der Schnittfläche ist noch ein weiterer kleiner Trieb zu erkennen, wenn dieser sich weiter entwickelt, werde ich auch diesen schneiden, aber im Moment ist der noch zu klein.

 

 

Der Steckling ..., die vier "Äste" habe ich größtenteils abgeschnitten wegen der zu großen Verdunstung,

der Spitzentrieb ist aber ok, jetzt heißt es: warten.

 

Leider kann ich bis heute, 22.Juli 2018, noch immer nicht sagen, ob das mit dem Steckling geklappt hat, er ist zwar noch immer "grün", aber ein neuer Trieb, oder überhaupt ein Wachstumszeichen ist nicht zu erkennen, falls es Neues zu berichten gibt, werde ich hier wieder aktiv.

 

Zwischenzeitlich bin ich auch an einige Samen gekommen, sie sind etwa 3 mm lang und ca. 2 mm breit und haben nahezu ringsum einen Flügelsaum und sind relativ flach.

Das Foto zeigt 3 Samen und die Samenschuppe.

Ob die abgebildeten Samen bereits keimfähig sind, wage ich erstmal zu bezweifeln, ein Versuch wird aber natürlich unternommen, Infos hierzu folgen.

 

Bitte keine Nachfragen bzgl. des Standortes von der Mutterpflanze, ich weiß es nicht, und wenn ich es wüsste, würde ich es nicht sagen.

 

Hinweis zur Nachzucht:

Lt. dem sehr empfehlenswerten Buch (nur in Englisch erhältlich) „The Wollemie Pine“ von James Woodford, enthält ein reifer Zapfen 250 – 300 Samen, von denen max. 5 – 10 % keimfähig sind, das sollte man vielleicht beachten, wenn man sich irgendwo Samen besorgt. (z.B. bei Online-Verkäufern, 10 Stück für Betrag „X“). Ich denke, das geht mit Sicherheit in die Hose.

Im Beispielfall ( 10 Stück für Betrag „X“) wären das ca. 0,5 – max. 1 "keimfähige" Samen !!!

 

Am Herkunftsort der entdeckten Bäume herrschen extreme Bodenverhältnisse, es ist kaum Bodensubstrat vorhanden, die Bäume wurzeln größtenteils in Felsspalten …., es wird angenommen, dass in tieferen Lagen (unterhalb der Spalten) Schwemmböden vorhanden sind. Außerdem wurde ein PH-Wert zwischen 3,5 und 5,0 gemessen, also extrem sauer.

 

Die Samen, die ich erhalten habe, werde ich in ein Substratgemisch mit den folgenden Komponenten aussäen:

 

1 Teil Torf, PH-Wert 3,0

1 Teil Rhododendronerde PH-Wert 5,5

1 Teil Lavagestein

1 Teil Sand

 

Aussaat erfolgt Anfang/Mitte Mai 2018, und dann werden wir sehen, ob da was passiert

 

Na also, wie erwartet, bis jetzt, Ende Juli 2018 ist nichts passiert, ich werde das Aussaatgefäß aber trotzdem stehen lassen, vielleicht tut sich ja nächstes Jahr noch etwas ...

 

unten ein zapfentragendes Exemplar in Hillier-Gardes, England, mit schönem Stamm, offener Zapfen am Baum und ausgelösten Samen

Bild v. Okt. 2019

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© Dieter Issig